AUFGABEN UND WIRKUNG
Magnesium – nicht nur für die Muskeln wichtig
Magnesium übernimmt im menschlichen Organismus zahlreiche wichtige Aufgaben. Beispielsweise sorgt das Multitalent für:
- eine normale Funktion des Nervensystems
- Entspannung des Nervensystems
- gesunder Energiestoffwechsel
- Entspannung der Muskulatur, Gefässe und Herz
- den Erhalt der Knochenfunktion
- Regeneration und Schlaf
Zusammen mit Calcium ist der Mineralstoff Magnesium als Rohstoff für die gesunde Muskelfunktion zuständig. Magnesium wirkt dabei als Gegenspieler zu Calcium: Nur wenn beide im richtigen Verhältnis vorhanden sind, funktioniert das Anspannen und Entspannen der Muskulatur richtig.
VITALE MUSKELFUNKTION
Die vitale Muskelfunktion als Aufgabe von Magnesium
Magnesium ist bei der Steuerung der Muskelfunktion der natürliche Gegenspieler von Calcium und unterstützt auf diese Weise die Entspannung der Muskeln. Zum besseren Verständnis: Ein ausgewogenes Verhältnis von Calcium und Magnesium ist deshalb so wichtig, weil eine erhöhte Calcium-Konzentration im Zwischenzellraum der Muskulatur (bzw. ein Mangel an Magnesium IN der Muskelzelle) die Zellmembrane durchlässig macht und einen Einstrom von Calcium in die Zelle zur Folge hat. Dieser Vorgang löst eine höhere Erregbarkeit der Nerven (Krampfneigung) und Entzündungen aus. Grundsätzlich gilt: Für unsere Muskeln und deren Funktion ist Magnesium unverzichtbar.
ENERGIESTOFFWECHSEL
Magnesium trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
Auch für den Energiestoffwechsel und alle energieabhängigen Prozesse im Körper spielt Magnesium eine zentrale Rolle. Genauer gesagt aktiviert Magnesium den Kraftstoff der Zellen, Adenosintriphosphat – besser bekannt als ATP. Erst in Verbindung mit Magnesium kann ATP seine volle Antriebskraft entfalten. Da für die Muskeltätigkeit Energie in Form von ATP benötigt wird, ist diese Funktion für die Leistungsfähigkeit der motorischen Muskeln und den Erhalt des allgemeinen Energieniveaus verantwortlich.
Auch die glatte Muskulatur der Organe, insbesondere das Herz und die Gefässe benötigen für ihre Funktion Magnesium. Das Herz produziert im Laufe eines Tages 6kg (!) ATP (bei sportlicher Aktivität ist es noch mehr!) Mangelt es den für die Erweiterung und das Verengen der Gefässwände an Magnesium, kann Bluthochdruck die Folge sein.
STRESSBELASTUNG
Magnesium trägt zu einer besseren Stressresistenz bei
Stress hat einen direkten Zusammenhang mit Magnesium: Er erhöht im Körper die Stresshormone Adrenalin und Cortisol wodurch die Fettsäuren im Blut angehoben werden. Ausserdem erhöht sich der Glukosespiegel, was eine erhöhte Insulinausschüttung zur Folge hat. Beide Faktoren führen dazu, dass Magnesium ‘verseift’ und unwirksam wird. Der Magnesiumbedarf erhöht sich und dieser muss Bedarf gedeckt werden.
MAGNESIUMMANGEL SYMPTOME
Anzeichen für zu wenig Magnesium im Körper
Ein Magnesiummangel kann sich in vielerlei Symptomen äußern, häufig treten jedoch Muskel- und Wadenkrämpfe und Verspannungen auf.
- Muskelverspannungen und Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe
- Rückenschmerzen
- Arthrose
- Muskelzucken (vor allem des Augenlids)
- Kribbeln/Taubheitsgefühle in den Fingern oder in einzelnen Muskelpartien
- Kopfschmerzen
- Krämpfe der inneren Organe: z.B. Darm (Reizdarm), Leber/Gallenblase, Blutgefässe (Bluthockdruck)
- Herzrasen, Unruhe, Panikattacken, Ängste
- Schlafstörungen, nicht mehr zur Ruhe kommen
- Konzentrationsstörung, Vergesslichkeit, Lernschwierigkeiten, Schwindel
- Müdigkeit, Erschöpfung, geringe Belastungsfähigkeit
- Ständiges Frieren, Lichtempfindlichkeit der Augen
- Nierensteine
- Unspezifische Entzündungen
Häufige Anzeichen einer unzureichenden Magnesiumzufuhr
Ist nicht genügend Magnesium im Körper vorhanden, greift dieser die „Reserven“, zum Beispiel in den Knochen oder in den Zähnen, an. Nicht immer sind die Anzeichen eines Magnesiummangels spezifisch und deutlich zu erkennen.
- Geringere Belastungsfähigkeit von Körper und Geist:
Magnesium spielt für einen normalen Energiestoffwechsel eine entscheidende Rolle. Denn Magnesium aktiviert das sogenannte Adenosintriphosphat (kurz ATP) – also den Kraftstoff der Zellen. Nur wenn ausreichend Magnesium zur Verfügung steht, kann ATP wirklich seine volle Antriebskraft entfalten. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Eine unzureichende Magnesiumversorgung kann sowohl die körperliche als auch die geistige Belastungsfähigkeit herabsetzen.
- Müdigkeit und Erschöpfung – Anzeichen für Magnesiummangel:
Ständig müde und erschöpft? Auch diese eher unspezifischen Anzeichen können Folge einer unzureichenden Magnesiumversorgung sein. Der Grund: Magnesium trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei und hat zudem regulierende Effekte auf die Funktion der Psyche. Wenn also der Geist öfters mal „schlapp macht“, könnte eine Optimierung der Magnesiumzufuhr günstige Effekte haben. In der heutigen Zeit ist der Magnesiumbedarf wegen der Reizüberflutung, viel geistiger Arbeit und Stress (dazu gehören auch emotionale Herausforderungen wie Verluste, Ängste etc. dazu) um ein Vielfaches höher, als noch in früheren Zeiten
- Muskelkrämpfe und Muskelverspannungen, Muskelschmerzen:
Da Magnesium eine wichtige Rolle bei der Regulation der Muskelanspannung spielt, können häufiger auftretende Muskel- und Wadenkrämpfe, aber auch hartnäckige Muskelverspannungen ein Anzeichen für eine unzureichende Magnesiumversorgung sein. Auch ein „zuckender Muskel“ - typischerweise spürt man dies am Augenlid (das sogenannte „Lidflattern“) - kann die Folge eines Magnesiummangels sein. Vor diesem Hintergrund ist vor allem für Sportler eine ausreichende Versorgung mit Magnesium essenziell.
Höherer Bedarf an Magnesium hat wer…
- regelmässig Sport treibt (durch Energieproduktion, Schwitzen und Regeneration)
- schwanger ist
- geistige Arbeit mit viel Dynamik und Konzentration (z.B. Computertätigkeit) verrichtet
- Arbeitsstress/Mehrfachbelastungen hat
- Leberstress durch Medikamente und Umweltbelastungen ausgesetzt ist
- emotionale Belastungen (Streit, Ängste, Verluste) hat
- Diuretika (Wassertabletten) einnimmt
- einen Unfall oder Operation hatte
MASSNAHMEN BEI MAGNESIUMMANGEL
Magnesiumspeicher wieder auffüllen – so klappt‘s
Ein Magnesiummangel sollte schnellstmöglich wieder ausgeglichen werden. Dementsprechend ist es wichtig, bewusst auf eine abwechslungsreiche und magnesiumhaltige Ernährung zu achten. Magnesiumreiche Lebensmittel sind beispielsweise
- Obst wie Bananen, Himbeeren oder Kiwi
- Kakao,
- Nüsse und Hülsenfrüchte sowie
- Vollkorngetreide.
Im Alltag ist es jedoch nicht immer leicht, den Körper über die Nahrung mit einer angemessenen Menge Magnesium zu versorgen. Um den täglichen Magnesiumbedarf zu decken, müssten beispielsweise täglich circa sechs Bananen, 200 Gramm Nüsse oder zwei Tafeln Bitterschokolade verzehrt werden. Angesichts dieser Mengen ist es nicht verwunderlich, dass ein Magnesiummangel auftreten kann. Sollte die bewusste Ernährung in bestimmten Lebenssituationen nicht ausreichen, kann als zusätzliche Massnahme, um den täglichen Bedarf zu decken, ein Magnesiumpräparat eingenommen werden, um die Depots im Körper aufzufüllen.
Welche Magnesiumpräparate gibt es?
- Magnesium Orotat
- Magnesium Glycinat
- Magnesium Citrat
- Magnesium Bisglycinat (in Kombination mit L-Glycin, Taurin, Vitamin B6) z.B. von Bonusan
- u.a.
Einnahme
Durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten ist es möglich, eine unzureichende Magnesium-Versorgung auszugleichen und den täglichen Magnesiumbedarf zu decken. Dabei ist ein wenig Geduld gefragt: Man muss es regelmässig 2 – 3 Mal/Tag einnehmen und man sollte mit einer eher geringen Dosierung (500 – 600mg/Tag) anfangen, um langsam den Spiegel zu erhöhen. Eine kontinuierliche Einnahme von hochdosiertem Magnesium über einen längeren Zeitraum (2 bis 3 Monate) ist empfehlenswert. Das Gute ist, dass man es nicht überdosieren kann. Wenn die Sättigungsgrenze erreicht ist, entsteht Durchfall, was häufig bei billigen Magnesium-Sachets der Fall ist. Die Einnahme von Magnesium ist bei ausreichender Nierenfunktion auch über einen längeren Zeitraum kein Problem.
Dosierung
Die individuelle Dosierung kann zwischen 100 und 3000mg/Tag liegen. Der Bedarf kann bei jedem Menschen variieren. Dieser ist abhängig davon, ob man insulinresistent ist, gestresst ist, Bluthochdruck hat, Sport treibt, oder sich schlecht ernährt. Wir empfehlen dir deine individuelle Dosierung mit deinem Arzt zu besprechen.
Wichtig:
Standardmässig wird der Magnesiumspiegel im Blutserum gemessen. Leider ist das physiologisch falsch. Magnesium muss im Vollblut gemessen werden, denn 80-90% des Magnesiums befinden sich in den Zellen. Der Spiegel im Serum kann noch im normalen Bereich sein, während das ATP schon im Defizit ist. Treten trotz erhöhter Magnesiumaufnahme weiterhin Beschwerden auf, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
Quelle: Ratgeber-Muskeln-Gelenke-Knochen.de, Dr. med. Petra Wichel, Swiss Mountain-Klinik
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch beim Arzt. Besprich daher jede Massnahme immer zuerst mit deinem Arzt.