Ein gesundes Herz-Kreislauf-System zeichnet sich durch viel mehr aus als nur durch Cholesterinwerte, die ins Raster der Schulmedizin passen. Ein gesundes Herz-Kreislauf-System braucht.
- Gesunde, also saubere und elastische Blutgefässe, die frei von Entzündungen sind
- Einen hohen körpereigenen Antioxidantienspiegel, der die Blutgefässe vor Entzündungen schützt
- Ein sauberes und schnell fliessendes Blut, was Ablagerungen an den Gefässwänden verhindert
- Einen gesunden Blutdruck
- Einen gesunden Blutzuckerspiegel, da ein erhöhter Blutzucker die Blutgefässe angreift
- Eine gute Vitalstoffversorgung, da Vitaminmängel (Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure) zu hohen Homocysteinwerten führen können, die wiederum als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Geschehnisse gelten
- Einen gesunden Blutfettspiegel (Triglyceride)
- Und natürlich AUCH einen gesunden Cholesterinspiegel – nicht zu hoch, nicht zu niedrig.
Die wenigsten Menschen leiden also nur am hohen Cholesterin. Meist ist ein Bluthochdruck mit von der Partie. Genauso eine Blutzuckerstörung und zu hohe Blutfettspiegel. Die Entzündungswerte sind erhöht, während die Ernährung vitamin- und antioxidantien arm ist. Gleichzeitig liegt häufig ein Übergewicht vor.
Was macht der Arzt jetzt? Natürlich verschreibt er nun nicht nur Statine zur Cholesterinsenkung. Er verschreibt dazu noch Blutdrucksenker, Blutverdünner, Medikamente gegen den hohen Blutfettspiegel sowie Tabletten, die den Blutzucker kontrollieren.
Medikamente versorgen jedoch bekanntlich nicht nur mit den erwünschten Wirkungen, sondern auch mit einer Menge Nebenwirkungen. Daher stellt sich die Frage: Warum sollte man sich das an tun? Zumal es ganz andere Wege und Lösungen gibt. Wege und Lösungen, die nicht nur auf einzelne Werte abzielen, sondern die Gesamtgesundheit des Menschen im Visier haben.
Wie ganzheitliche Massnahmen zur Cholesterinsenkung wirken
Das Wunderbare an der Ganzheitlichkeit ist also, dass sie nie nur ein einziges Symptom bessert, sondern auf den gesamten Körper einwirkt und somit auch dem gesamten Körper verhilft, wieder in sein Gleichgewicht zu gelangen – und zwar ohne nebenwirkungsreiche Medikamente.
Unsere nachfolgenden Massnahmen können daher zwar (in den meisten Fällen) das Cholesterin senken. Doch haben sie gleichzeitig noch ganz andere Auswirkungen:
- Sie regulieren den Blutdruck,
- Verbessern die Blutgefässgesundheit,
- Regulieren den Blutzuckerspiegel,
- Beschleunigen den Blutfluss,
- Optimieren die Blutqualität,
- Verhelfen bei Übergewicht zu einer nachhaltigen Gewichtsabnahme und
- Versorgen mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.
Das Ergebnis ist ein gesundes Herz-Kreislauf-System mit einem niedrigen Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, falls überhaupt noch ein solches Risiko besteht. Ob das nun gesenkte Cholesterin dieses Ergebnis herbeibrachte, mag dahingestellt bleiben. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass es andere Wirkungen sind, wie z.B. die Reduzierung des oxidativen Stresses und die Entzündungshemmung, die dann letztendlich dafür sorgen, dass sich auch der Fettstoffwechsel wieder regulieren kann.
Mit der medikamentösen Senkung des Cholesterins, mit Blutdrucktabletten und Blutverdünnern kann diese Wiederherstellung der körpereigenen Selbstregulation nicht erfolgen. Im Gegenteil, Medikamente manipulieren den Körper, stören sein Gleichgewicht noch weiter, belasten die Leber, die Nieren und den Darm und sorgen dafür, dass der Körper noch mehr Arbeit hat als ohnehin schon. Zu allem Überfluss erhöhen manche Medikamente (wie z.B. Blutdrucksenker) den Cholesterinspiegel.
Wenn du bereits Medikamente nimmst
Wenn du bereits Medikamente nimmst, setzte diese natürlich nicht einfach ab. Gehe hingegen so vor, dass du unsere nachfolgenden Massnahmen langsam in deinen Tagesablauf integrierst. Im Laufe der Zeit wirst du die Medikamente grösstenteils nicht mehr benötigen und kannst sie langsam ausschleichen – selbstverständlich in Absprache mit deinem Arzt, der in regelmässigen Abständen deine Werte überprüft und auf diese Weise sehr gut einschätzen kann, ob du noch Medikamente benötigst und wenn ja, in welcher Dosis.
Cholesterin natürlich senken – die Massnahmen
Wenn du jetzt ein ‘natürliches’ Wundermittel erwartest, das du – genau wie Statine – einfach in Tablettenform einnehmen kannst, dann wirst du möglicherweise enttäuscht sein. Wie oben jedoch versprochen, geht es bei unseren Massnahmen darum, nicht einfach nur das Cholesterin zu senken, sondern darum, die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu verbessern. Erreichen wir dieses Ziel, dann reguliert sich der Cholesterinspiegel automatisch! Und selbst wenn das Cholesterin erhöht bleibt, verbessern sich alle anderen Parameter und damit alle anderen Risikofaktoren derart gravierend, dass ein erhöhtes Cholesterin allein kaum noch eine Gefahr darstellt.
1. Training senkt das Cholesterin
Bewegung ist bei den meisten chronischen Beschwerden eine der hilfreichsten und wirkungsvollsten Massnahmen überhaupt. Auch ein hoher Cholesterinwert kann durch kaum eine andere Massnahme so nachhaltig und gesund gesenkt werden wie durch regelmässige Bewegung. (1) Packe es also an!
In einer sechswöchigen Studie von 2009 konnten Probanden beispielsweise ihr LDL-Cholesterin von 170 mg/dl auf 135 mg/dl senken, weil sie an fünf Tagen pro Woche täglich 45 Minuten lang ein kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining absolvierten. Sie konnten also – ohne Medikamente – ihr Cholesterin allein mit Bewegung von einem bedenklichen Wert auf fast schon einen wirklich guten Wert senken. (2) Dabei gilt: Lieber länger pro Trainingseinheit trainieren. Besser ist also viermal pro Woche eine Stunde als siebenmal 20 Minuten. Am besten wäre natürlich, wenn du täglich eine Stunde aktiv wärst.
2. Nicht rauchen
Rauchen beeinflusst das Cholesterin negativ. Besonders der HDL-Spiegel wird reduziert, so dass sich ein ungünstiges LDL-HDL-Verhältnis ergibt. Wer mit dem Rauchen aufhört – so ergab eine Studie von 2011 (American Heart Journal) – mag zwar u.U. etwas Gewicht zulegen, doch werden mögliche negative Auswirkungen dieses Mehrgewichts von den Vorteilen des Nichtrauchens aufgewogen. Die Vorteile des Nichtrauchens überwiegen hier also. Nichtsdestotrotz wäre bei einem bestehenden Übergewicht die Reduzierung desselbigen eine gute Idee, etwa mit einer gesunden Ernährung.
3. Gesunde Ernährung senkt Cholesterin
Mit der richtigen Ernährung lässt sich das LDL-Cholesterin um 37 Prozent senken – so Studien mit der American Heart Association Diät, der Ornish Diät und der Mediterranen Ernährungsweise. Alle diese Ernährungsformen haben die folgenden Eigenschaften gemeinsam:
- Als Grundnahrungsmittel werden Obst, Salate, Gemüse und Vollkornprodukte gewählt, begleitet von Nüssen, Saaten und Sprossen.
- Die Verwendeten Lebensmittel sind balaststoff- und vitalstoffreich.
- Die Ernährung ist vollwertig.
- Es wird auf hochwertige Fette geachtet.
- Sojaprodukte können enthalten sein.
- Es werden kein Zucker und keine Produkte aus Auszugsmehlen gegessen.
- Es wird kein Fleisch und keine Wurst gegessen.
Dass diese Form der Ernährung erfolgreich das Cholesterin senken kann, zeigt sich bereits in Studien mit einzelnen Lebensmittel, die zu einer cholesterinsenkenden Ernährung gehören. Kombiniert man diese Lebensmittel sodann mit seinem Ernährungsplan mit vielen anderen Gemüse-, Salat- und Fruchtarten sowie Vollkornprodukten, kann nichts mehr schief gehen. Gleichzeitig gilt es natürlich, schädliche Komponenten zu meiden, wie z.B. Zucker, Fleisch o.ä..
4. Avocado senken das Cholesterin
Avocados sind zwar fetthaltig, doch ist ihr Fett sehr hochwertig. Ausserdem enthalten sie weitere gesundheitsfördernde Stoffe und können so in ihrer Gesamtheit das Cholesterin senken. Untenstehend ist eine Studie aufgeführt, bei der schon der Verzehr einer Avocado pro Tag den Cholesterinspiegel um 13 mg/dl senken konnte. sehr köstlich schmeckt die Avocado z.B. in Form einer Guacamole, dem mexikanischen Dip aus Avocado, Knoblauch, Chili und Zitronensaft, der wunderbar als Dressing mundet oder als Brotaufstrich auf Toast.
5. Beeren senken das Cholesterin
Beeren wie Heidelbeeren und Cranberrys können das Cholesterin ebenfalls auf natürliche Weise senken. Bei den Heidelbeeren sind es insbesondere die Anthocyane, die zu einer erhöhten Cholesterinausscheidung führen. Sie schützen gleichzeitig vor Krebs und wirken entzündungshemmend. ähnlich entzündungshemmend wirken Cranberrys. Sie regulieren nicht nur den LDL/HDL-Quotienten, sondern kümmern sich auch um eine gute Blasen- und Harnwegsgesundheit und wirken sich sehr positiv auf den Magen aus, z.B. bei Infektionen mit Helicobacter pylori.
6. Rote Zwiebeln senken das Cholesterin – Rotwein nicht
Genau wie viel dunkle Beeren, so liefern auch rote Zwiebeln die genannten Anthocyane. Daher konnten in einer achtwöchigen Studie mit Frauen, die zweimal tätlich etwa 50 g rote Zwiebeln assen, auch sinkende Cholesterinwerte beobachtet werden.
Auch rote/Blaue Weintrauben und somit auch Rotwein enthalten Anthocyane. Man glaubte dann auch lange, dass das tägliche Gläschen Rotwein sehr gut für das Herz-Kreislauf-System sei. Eine Untersuchung ergab jedoch, dass Rotwein keine positiven Einflüsse auf das Cholesterin besitzt, man bei regelmässigem Genuss eher sogar noch mit den typischen Nachteilen alkoholischer Getränke rechnen muss, z.B. mit erhöhten Triglycerid- oder Harnsäurewerten.
7. Sojaprodukte senken das Cholesterin
Sehr viele Studien liegen inzwischen dazu vor dass Sojaprodukte das Cholesterin auf natürliche Weise senken können. Insbesondere das LDL-Cholesterin sinkt, wenn regelmässig Sojaprodukte gegessen werden, während der HDL-Spiegel unverändert zu bleiben scheint. Tofu, fermentierter Tofu – Tempeh, tofuhaltige Burger, dann und wann ein Glas Sojamilch können daher sehr gut deinen Speiseplan bereichern.
8. Baumnüsse senken das Cholesterin
Eine sehr gesunde Fettquelle bei erhöhtem Cholesterin sind Baumnüsse. Sie konnten in einer Untersuchung mit übergewichtigen Frauen das LDL-Cholesterin senken und das HDL-Cholesterin heben. In zwei Vergleichsgruppen – eine ass fettarm, aber kolenhydratreich, die andere nahm Olivenöl als Fettquelle zu sich – konnten überraschenderweise keine entsprechenden Erfolge beobachtet werden.
Diese Fette und Öle sind hilfreich
Das Thema Fett ist ein ganz grosses, wenn es um das Cholesterin geht. Welches Fett darf man essen, welches nicht und vor allem, welches für welche Zwecke?
- Iss generell wenig isolierte Fette und Öle, greife- um deinen Fettbedarf zu decken – lieber zu Avocados, Oliven, Nüssen und Ölsaaten. Du musst also nicht grundsätzlich fettarm essen, sondern solltest statt zu isolierten Fetten einfach zu gesunden (!) fetthaltigen Lebensmitteln greifen. Diese liefern nämlich nicht nur Fett, sondern auch Ballaststoffe, Vitalstoffe und eine Menge Antioxidantien. Mit Fetten und Ölen gehst du jedoch künftig sehr sparsam um.
- Fetthaltige ungesunde Lebensmittel meidest du vollständig, z.B. fetthaltige Backwaren, Süssigkeiten, Torten, Kuchen, Fertigsaucen (z.B. Mayonnaise), Chips, Pommes frites etz... Denn hier können die berüchtigten Transfettsäuren enthalten sein, die nun tatsächlich das Herz-Kreislauf-Risiko in die Höhe treiben können.
- Von tierischen Lebensmitteln raten wir ab, daher sind (nicht nur) bei erhöhtem Cholesterin natürlich auch fetthaltige tierische Lebensmittel tabu (z.B. fettiges Fleisch, fette Wurst, fette Milchprodukte (z.B. Käse) usw.)
- Wenn du dann doch einmal isolierte Fette isst, dann nur hochwertige und gesunde Fette. Orientiere dich an den folgenden Regeln:
- Zum Kochen, für schonendes Braten und auch für Salate können ein hochwertiges extra natives Olivenöl, qualitativ hochwertiges Kokosöl oder ein Erdnussöl zum Einsatz kommen.
- Omega-6-reiche Öle sollest du – wenn überhaupt – nur sparsam verwenden (Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl, Traubenkernöl). Ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren könnte chronische Entzündungen fördern (die auch in den Blutgefässwänden die Ursache für Ablagerungen darstellen)
- Wenn du Omega-6-reiche Öle oder Lebensmittel verwendest, dann achte auf einen Ausgleich mit Omega-3-reichen Ölen (Leinöl, Hanföl, Rapsöl, Walnussöl) oder nimm die Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzung ein (z.B. Algenölkapseln). Omega-3-reiche Öle dürfen nicht erhitzt werden. Sie sollten ausschliesslich für Rohkost verwendet werden.
- Wenn du – was wirklich selten vorkommen sollte – frittieren oder scharf anbraten möchtest, dann kannst du Kokosöl oder auch ein High-Oleic-Sonnenblumenöl verwenden. Beide sind hoch erhitzbar.
- Für Kuchen kannst du hochwertige Butter oder Margarine verwenden. Beide Fette gibt es längst in hoher Qualität.
Iss keinen Zucker!
Zucker erhöht das LDL-Cholesterin und senkt den HDL-Spiegel, so dass ein ungünstiges LDL:HDL-Verhältnis entsteht. Kein Wunder erleben Menschen, die Zucker aus ihrem Speiseplan streichen, meist schon nach kurzer Zeit eine Besserung vieler Blutwerte. Denn ein zuckerfreies Leben senkt das Cholesterin auf ganz natürliche Weise.
Meide daher Zucker in Form von Haushaltszucker, Kuchen, Süssigkeiten und gesüssten Getränken. Denke auch an den sog. Versteckten Zucker in Saucen, Dips, Fertigsaucen, Ketchup etc.
Fleisch und Wurst sollten gemieden werden
Zwar heisst es, dass mageres Fleisch das Cholesterin nicht erhöhen soll. Doch geht es ja – wie oben erklärt – nicht allein um das Cholesterin sondern vielmehr darum, ein gesundes Herz-Kreislauf-System zu bewahren. Und was nützt ein gesunder Cholesterinspiegel, wenn Flesch auf anderen Wegen das Herz schädigt: Gerade das heute so gerne verzehrte Muskelfleisch ist überdies eher arm an Vitalstoffen. Ballaststoffe, die das Cholesterin senken würden, enthält es überhaupt nicht.
Eier sind erlaubt – Auf die Qualität kommt es an
Der Eidotter ist bekanntlich äusserst cholesterinreich. Ob und wie stark Cholesterin aus der Nahrung den Cholesterinspiegel hebt, scheint von Patient zu Patient unterschiedlich zu sein. Einfach zu sagen, Cholesterin aus der Nahrung habe überhaupt keinen Effekt auf den Cholesterinspiegel, ist jedoch offenbar nicht so sinnvoll:
Forscher vom Stroke Prevention & Atherosclerosis Research Centre am Robarts Research Institute in London schrieben in Zusammenarbeit mit kanadischen Medizinern im Jahr 2010, dass es für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen genauso zwingend sei, ihre Cholesterinaufnahme einzuschränken, wie für Lungenkrebspatienten die Rauchentwöhnung. Die Einschränkung des Verzehrs cholesterinreicher Lebensmittel sei eine notwendige Handlung, die allerdings etwas spät käme. Die weitverbreitete Meinung – auch bei Ärzten und Ernährungsfachleiten – das cholesterinreiche Lebensmittel kein Problem darstellten, müsse korrigiert werden. (3)
Probiere daher einfach aus. Wenn du bisher viele Eier gegessen hast, dann lasse sie bis zur nächsten Blutkontrolle einmal weg und warte ab, wie sich die Werte entwickeln. Wenn du bisher nur ein oder zwei Bio-Eier pro Woche gegessen hast, dann wird das deinen Werten sicher nicht schaden. Sollten die Werte jedoch mit allen anderen Massnahmen nicht bessern, dann teste einmal eine Eier-Karenz.
Hafer kann das Cholesterin senken
Hafer enthält hohe Anteile der sog. Beta-Glucane. Dabei handelt es sich um lösliche Ballaststoffe, die das Immunsystem stärken., Entzündungen hemmen und eben auch das Cholesterin senken. Schon 3 Gramm Beta-Glucane pro Tag können das LDL-Cholesterin im Laufe von drei Wochen um bis zu 23 Prozent senken. Iss daher Vollkornbrot mit Hafer, Haferflocken und immer wieder einmal einen Löffel Haferkleie (mit viel Wasser einnehmen!). Eine verstärkende Wirkung auf den cholesterinsenkenden Effekt haben ferner hafertypische Antioxidantien (Avenanthramid aus der Gruppe der Polyphenole), die die so gefährliche Oxidation des LDL-Cholesterins verhindern und somit das Herz-Kreislauf-Risiko reduzieren.
Ballaststoffe senken das Cholesterin
Natürlich haben nicht nur Haferballaststoffe eine cholesterinsenkende Wirkung, sondern auch andere Ballaststoffe aus Obst, Gemüse, Kräutern, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Die Beta-Glucane des Hafers sind diesbezüglich jedoch tatsächlich besonders hilfreich.
Ballaststoffe sorgen für eine Unterbrechung des sog. Enterohepatischen Kreislaufes (Kreislauf zwischen Leber und Darm). Die Leber gibt mit den Gallensäften immer auch Cholesterin in den Darm. Dieses Cholesterin wird von der Darmschleimhaut wieder aufgenommen, in den Blutkreislauf und zurück zur Leber transportiert. Warten im Darm jedoch Ballaststoffe, dann binden diese das Cholesterin und leiten es mit dem Stuhl aus dem Körper hinaus.
4, Fasten senkt das Cholesterin
Eine Fastenkur wirkt sich äusserst positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Diese muss zur Senkung oder Regulierung des Cholesterins nicht einmal mehrere Tage lang dauern.
Auch das sog. Intermittierende Fasten hilft dabei, das Cholesterin natürlich zu senken. Es genügt dabei offenbar schon, eine möglichst lange Pause zwischen dem Abendessen und dem Frühstück am nächsten Tag einzuhalten. In der langen Nachtfastenperiode zieht der Körper dann Cholesterin aus den Fettzellen und nutzt es zur Energiegewinnung. Wenn du also am Abend um 18.00 Uhr mit dem Essen Fertig bist und am nächsten Tag erst um 9 Uhr frühstückst, dann ist die Nachtfastenberiode bereits 15 Stunden lang.
5. Vitalstoffe, die den Cholesterinspiegel senken
Wie bei jedem Ungleichgewicht im Körper, sollte auch bei einem zu hohen Cholesterinspiegel überprüft werden, ob der Organismus gut mit allen Vitalstoffen versorgt ist oder ob möglicherweise Vitalstoffmängel bestehen.
Wichtig sind bei einem hohen Cholesterin nahezu alle Vitamine. Denn jedes beeinflusst auf irgendeine hilfreiche Weise die Blutqualität oder die Blutgefässgesundheit.
Vitamin-B-Komplex
Die Vitamine des Vitamin-B-Komplexes sind an zahlreichen Prozessen in Sachen Blutgesundheit beteiligt, z.B. an der Blutbildung, dem Abbau des Homodysteins, der Funktion der roten Blutkörperchen, der Blutzuckerregulierung, der Energiegewinnung und auch der Blutdruckregulierung. Eine gute Vitamin-B-Versorgung ist daher eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Wähle ein hochdosiertes Präparat, um therapeutische Erfolge zu erzielen. (Da B-Vitamine wasserlöslich sind werden überschüssige B-Vitamine über die Nieren ausgeschieden. Eine Überdosierung ist daher nahezu unmöglich.)
Vitamin C
Vitamin C gilt in den Augen vieler als DAS Vitamin, das uns vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen kann. Die Erklärung lautet so, dass ein Mangel an Vitamin C und anderen Vitalstoffen in den Blutgefässwänden zu feinen Rissen führt, die dann von Immunzellen und Cholesterin gekittet werden. Erst diese Kitt-Aktionen würden jetzt zu Arteriosklerose führen.
Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass allein die Einnahme von reichlich Vitamin C zu hundert Prozent vor Herzinfarkt und Schlaganfall schützen kann, wenn all die anderen genannten Punkte nicht berücksichtigt werden, wenn beispielsweise keine Ballaststoffe verzehrt werden, wenn die Darmflora gestört ist, wenn zu viel Zucker gegessen wird usw.
Doch eine gewisse Reduktion des Herz-Kreislauf-Risikos erzielt man natürlich in jedem Fall, wenn man genügend Vitamin C einnimmt. In einer Meta-Analyse aus dem Jahr 2014 zeigten Forscher, dass besonders Menschen, die bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten, von der Einnahme von mehr als 500 mg Vitamin C pro Tag profitieren können. Sie reduzierten ihr Arteriosklerose-Risiko um 16 Prozent und ihr Herzversagen-Risiko sogar um die Hälfte.
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Vitamin D
Man weiss, dass bei erhöhtem Cholesterin häufig auch ein Vitamin-D-Mangel besteht. Gleichzeitig ist bekannt: Je höher der Vitamin-D-Spiegel ist, umso niedriger sinkt wiederum das Cholesterin – wie Beobachtungsstudien zeigten.
Vitamin E
Vitamin E wirkt sich gleich mehrfach positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Es schützt als hochkarätiges Antioxidans die Blutgefässwände vor Angriffen freier Radikale, verhindert die Oxidation des LDL-Cholesterins und damit zu einem grossen Teil Ablagerungen an den Gefässwänden, denn insbesondere oxidiertes LDL-Cholesterin lagert sich dort ab. Vitamin E findet sich in Nüssen, Saaten, Pflanzenölen (besonders im Weizenkeimöl) und in Moringa.
Auch nicht ausführlich erwähnte Vitamin sind wichtig. Beta-Carotin (Vitamin a) kann ebenfalls das Cholesterin senken und gleichzeitig das Herz schützen. Und Vitamin K ist ein wichtiger Stoff, der die Blutqualität bzw. Gerinnungsfähigkeit des Blutes kontrolliert.
Vergiss also am besten keines der Vitamine! Überprüfe deine Ernährung, ob jedes Vitamin in ausreichenden Mengen enthalten ist und nimm entsprechende Nahrungsergänzungen ein, wenn du ein Mangel befürchtest oder feststellen kannst.
5. Nahrungsergänzungsmittel, die das Cholesterin senken können
Neben Vitaminen gibt es zusätzliche Nahrungsergänzungen aus verschiedenen Pflanzenstoffen, die sich äusserst positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können. Auch hier steht nicht die Senkung des Cholesterins im Mittelpunkt, sondern die Gesundheit des Gesamtorganismus. Nichtsdestotrotz fand man bei den nachfolgend vorgestellten Nahrungsergänzungen heraus, dass sie auch konkret das Cholesterin reduzieren können.
Kurkuma
Kurkuma ist ein starkes Antioxidans und verhindert daher die Oxidation des LDL-Cholesterins. Gleichzeitig wirkt es entzündungshemmend, so dass es gleich mehrfach die Blutgefässe schützt. Die lipid- und cholesterinsenkenden Eigenschaften des Curcumins wurden ferner in einigen Studien gezeigt. So gab man beispielsweise Probanden nur 7 Tage lang täglich 500 mg Curcumin und sahen bereits nach dieser kurzen Zeit eine Senkung des Cholesterins. Wir haben hier beschrieben, wie Curcuma sogar das Gehirn vor Ablagerungen bewahren kann: Kurkuma schützt vor Alzheimer.
Flohsamenschalenpulver
Ballaststoffe können nicht nur über eine ballaststoffreiche Ernährung eingenommen werden, sondern auch über Nahrungsergänzungen oder im Rahmen einer Darmsanierung. In diesem Fall werden täglich 1 bis 2 kleine Teelöffel Flohsamenschalen eingenommen (jeweils mit einem grossen Glas Wasser, 400 ml). Mehr als willkommen ist dabei, dass das Flohsamenschalenpulver nicht nur das Cholesterin senkt, sondern auch den Blutdruck, die Triglyzeride und einen überhöhten Blutzucker. Es macht ferner schnell satt, so dass der Appetit schrumpft und somit ein mögliches Übergewicht ebenfalls reduziert werden kann.
Bei der erwähnten Darmsanierung sind nicht nur das Flohsamenschalenpulver enthalten. Man nimmt überdies probiotische Bakterienkulturen meist in Form von Kapseln ein.
Probiotika
Besonders wenn Probiotika das Milchsäurebakterium Lactobacillus reuteri enthalten, kannst du das Cholesterin auf natürliche Weise senken. In einer Untersuchung mit 127 Personen sank das LDL-Cholesterin nach neunwöchiger Probiotikaeinnahme (zweimal täglich) um 11,6 Prozent.
Artischockenextrakt
Der Artischockenextrakt kann binnen sechs Wochen sehr gut das LDL-Cholesterin regulieren. In einer Studie von 2013 tat er das um etwa 18 Prozent. Artischockenextrakt regt den Organismus einerseits zu einer vermehrten Cholesterinausscheidung an und hemmt andererseits die Cholesterinneubildung in den Leberzellen. Selbst bestehende Ablagerungen in den Blutgefässwänden sollen sich mit Hilfe der Artischocke reduzieren lassen können. Man nimmt zweimal täglich je 1.200 mg Artischockenextrakt.
Wenn du Curcuma nimmst, muss du nicht zusätzlich noch Artischockenextrakt nehmen, da die Wirkung auf den Cholesterinspiegel ähnlich ist. Entscheide dich also für eines der beiden Mittel.
Coenzym Q10
Coenzym Q10 ist ein antioxidativ wirksamer Stoff, der sowohl vom Körper selbst hergestellt, als auch mit der Nahrung aufgenommen werden kann. Interessant ist, dass mit zunehmender Lipidperoxidation (Oxidation von LDL-Cholesterin) der Coenzym Q10-Spiegel sinkt. Gleichzeitig weiss man, dass Statine die körpereigene Bildung des Coenzym Q10 hemmen. Mit zunehmendem Alter sinkt daher der Q10-Spiegel des Körpers sehr stark. Wäre der Q10-Spiegel jedoch hoch, könnte der Stoff die Elastizität der Gefässe wieder herzustellen und auch das Cholesterin regulieren helfen. Normalerweise werden 200 bis 300 mg Coenzym Q10 pro Tag empfohlen.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3 gelten als natürliche Cholesterinsenker. Dabei gilt: Je weniger Omega-6-Fettsäuren deine Ernährung enthalten, desto weniger Omega-3-Fettsäuren benötigst du, um eine cholesterinsenkende Wirkung zu erzielen. Omega-3-Fettsäuren können die Wirkung von Statinen verbessern und so evtl. zu einer niedrigeren Statindosis beitragen.
In manchen Studien zeigt sich aber auch, dass Omega-3-Fettsäuren nicht einmal so sehr das Cholesterin senken helfen, doch sorgen sie für eine geringere Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt zu erleiden, was wieder darauf hinweist, dass die Höhe des Cholesterinspiegels nicht in jedem Fall etwas mit der Gefahr für Herz-Kreislauf-Geschehnisse zu tun hat.
Meist werden Dosen zwischen 1000 und 2000 mg der langkettigen Omega-3Fettsäuren empfohlen (EPA und DHA). Da Omega-3-Fettsäuren auch eine blutverdünnende Wirkung mit sich bringen, sollten langfristig höhere Dosen der persönlichen Situation angepasst und in Absprache mit dem Arzt gewählt werden.
Knoblauchextrakt
Eine Senkung des Cholesterins von bis zu 15 Prozent soll u.U. mit Hilfe von Omega-3-Fettsäuren möglich sein. Allerdings müsste man dazu hohe Dosen Knoblauchextrakt einnehmen. (mind. 1.200 mg) Allein der Knoblauchextrakt wird jedoch in vielen Fällen nicht viel bewirken. Kombiniere ihn besser mit mehreren anderen der hier vorgestellten Massnahmen, wie z.B. Curcuma oder Flohsamenschalenpulver (und natürlich einer gesunden Ernährung).
6. Entspannung senkt dein Cholesterin
Wusstest du, dass du dich perfekt ernähren kannst und dennoch hohe Cholesterinwerte behältst, wenn du im Dauerstress bist? Stress führt zur Ausschüttung von Stresshormonen. Diese wiederum sorgen für eine Erhöhung des Cholesterins (und auch Blutzucker- und Triglyceridspiegles) und verhindern gleichzeitig den Abbau des LDL-Cholesterins, während das HDL in den Keller fährt. (3)
7. Nattokinase für eine natürliche Blutverdünnung
Nattokinase kann allein für sich das Cholesterin nicht senken. Doch hat das Enzym, das aus Natto, einem japanischen Gericht aus Sojabohnen, isoliert wird, ganz andere Aufgaben, die dann wiederum indirekt zu einem gesunden Cholesterinspiegel bzw. einem gesunden Herz-Kreislauf-System beitragen können.
Nattokonase gilt als natürlicher Blutverdünner ohne Nebenwirkungen. Das Enzym senkt jene Blutparameter, die mit einer zu starken Blutgerinnung und Gerinnselbildung (Thrombosen) in Verbindung stehen, verbessert so die Blutfliesseigenschaften und die Gefässgesundheit. Nattokinase kann daher sehr gut in ein ganzheitliches Programm zur Cholesterinsenkung integriert werden.
Cholesterin natürlich senken und Blutdruck natürlich reduzieren
Massnahmen zur natürlichen Senkung des Cholesterins kennst du nun. Wenn du möchtest, kannst du jetzt noch jene natürlichen Massnahmen einsetzen, die das Blut verdünnen und jene, die den Blutdruck senken. Denn für ein gesundes Herz-Kreislauf-System sind auch diese beiden Ziele wichtig.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei deinem Arzt. Besprich daher jede Massnahme immer zuerst mit deinem Arzt.
Quelle: Zentrum-der-Gesundheit.de
- Mamtani R et al. Disentangling the Association between Statins, Cholesterol, and Colorectal Cancer : A Nested Case-Control Study. April 2017
- Mann St et al.,Differential Effects of Aerobic Exercise, Resistance Training and Combined Exercise Modalities on Cholesterol and the Lipid Profile : Review, Synthesis and Recommendations, 2014
- Spence JD et al.,Dietary cholesterol and egg volks : Not for patients at risk of vascular disease, November 2010, Can j Cardiol